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22. FVI-Expertenfrühstück
Bauteil obsolet – Obsoleszenz in der Instandhaltung

🔌 “Bauteil obsolet – Produktion steht!” Wie ein einziges Teil ganze Werke lahmlegt – und was du dagegen tun kannst.
Beim 22. FVI-Expertenfrühstück am 23. Mai 2025 geht’s um ein Thema, das (fast) jeder kennt, aber kaum jemand systematisch angeht: Obsoleszenz in der Instandhaltung.
🔍 Ersatzteile, die es nicht mehr gibt. 📉 Komponenten, die nie dokumentiert wurden. ⛔ Undurchsichtige Lieferketten, stille Ausfallrisiken. 👉 Und dann? Stillstand.
🎙 Unser Gast: ➡️ Carsten Finke, Geschäftsführer der INSpares GmbH, teilt seine Erfahrungen aus der Praxis:
Warum du oft gar nicht weißt, was du hast Wieso Transparenz der wichtigste Hebel gegen Obsoleszenz ist Wie man aus dem „Krisenmodus“ in eine aktive Strategie kommt 📅 Wann? Freitag, 23. Mai 2025, 09:30–10:30 Uhr 🌍 Wo? Online – live & interaktiv
👥 Moderation: 🎤 Marcel Hahn – Moderator & Tech-Macher 🎤 Jens Reißenweber – Instandhaltungsberater & Scout für perfekte Produktion
💡 Was dich erwartet: ✅ Warum viele Anlagen schon bei Lieferung veraltete Bauteile enthalten ✅ Wie Unternehmen ihre Risiken erkennen – bevor’s knallt ✅ Erfahrungsberichte, echte Anekdoten und klare Lösungsansätze
📌 Spoiler: Die Sackgasse kommt – aber du musst nicht bis zum Wendehammer durchfahren.
Zusammenfassung
- Obsoleszenzmanagement: Carsten, Marcel und Jens diskutierten über die Bedeutung des Obsoleszenzmanagements in der Industrie. Carsten erklärte, dass es wichtig ist, Transparenz über die verbauten Komponenten zu haben, um strategische Entscheidungen treffen zu können. Jens betonte, dass das Thema immer akuter wird, insbesondere weil Retrofit das neue Investieren ist.
- Definition und Bedeutung: Carsten erklärte, dass Obsoleszenzmanagement die Verwaltung von abgekündigten Bauteilen umfasst. Er betonte, dass es nicht schlimm ist, wenn Bauteile obsolet werden, solange man nicht auf diese Bauteile angewiesen ist. In der Industrie, wo Bauteile komplex und miteinander verbunden sind, kann der Ausfall eines Bauteils jedoch erhebliche Auswirkungen haben.
- Beispiel aus der Praxis: Carsten berichtete von einem Kunden, der 2019 feststellte, dass in einem neuen Werk bereits Bauteile nicht mehr verfügbar waren. Dies führte zu einem Produktionsstillstand und zeigte die Notwendigkeit eines effektiven Obsoleszenzmanagements auf.
- Retrofit als Lösung: Jens betonte, dass Retrofit, also die Modernisierung bestehender Anlagen, eine wichtige Strategie im Obsoleszenzmanagement ist. Dies wird besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten relevant, wenn Investitionen in neue Anlagen nicht möglich sind.
- Transparenz und Lifecycle-Daten: Carsten erläuterte, dass Transparenz über die verbauten Komponenten und deren Lifecycle-Daten entscheidend ist. Er betonte, dass es wichtig ist, zu wissen, welche Komponenten wo verbaut sind und wann sie abgekündigt werden, um rechtzeitig reagieren zu können.
- Erfassung der Komponenten: Carsten erklärte, dass es notwendig ist, alle verbauten Komponenten in einem Werk zu erfassen, um Transparenz zu schaffen. Dies umfasst die Identifikation der Komponenten, deren Hersteller und die Einbausituation.
- Lifecycle-Tracking: Carsten betonte die Bedeutung des Lifecycle-Trackings, bei dem die Lebenszyklen der Komponenten überwacht werden. Dies ermöglicht es, rechtzeitig auf Abkündigungen zu reagieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
- Beispiel eines Kunden: Carsten berichtete von einem Kunden, der 2019 feststellte, dass in einem neuen Werk bereits Bauteile nicht mehr verfügbar waren. Dies führte zu einem Produktionsstillstand und zeigte die Notwendigkeit eines effektiven Obsoleszenzmanagements auf.
- Herausforderungen bei der Bauteilbeschaffung: Jörg und Klaus beschrieben die Herausforderungen bei der Beschaffung von Bauteilen und der Verwaltung von Lifecycle-Daten. Jörg betonte, dass es für mittelständische Unternehmen schwierig ist, ohne externe Unterstützung alle notwendigen Informationen zu erhalten. Klaus erklärte, dass es wichtig ist, Prozesse zu installieren, um die Lifecycle-Daten der Bauteile zu überwachen.
- Externe Unterstützung: Jörg betonte, dass mittelständische Unternehmen oft Schwierigkeiten haben, alle notwendigen Informationen zur Bauteilbeschaffung und -verwaltung ohne externe Unterstützung zu erhalten. Er erklärte, dass externe Dienstleister helfen können, die Transparenz zu erhöhen und Lifecycle-Daten zu überwachen.
- Prozesse zur Überwachung: Klaus erklärte, dass es wichtig ist, Prozesse zu installieren, um die Lifecycle-Daten der Bauteile zu überwachen. Er berichtete, dass sein Unternehmen eine Datenbank nutzt, die Lifecycle-Änderungen und Abkündigungen meldet, um rechtzeitig reagieren zu können.
- Strategische Planung und Budgetierung: Carsten und Jens betonten die Bedeutung der strategischen Planung und Budgetierung im Obsoleszenzmanagement. Carsten erklärte, dass es wichtig ist, die Vogelperspektive über das Werk zu haben, um zu entscheiden, welche Bauteile auf Lager gehalten oder ersetzt werden müssen. Jens fügte hinzu, dass Unternehmen flexibel auf Veränderungen reagieren müssen.
- Vogelperspektive: Carsten erklärte, dass es wichtig ist, die Vogelperspektive über das gesamte Werk zu haben, um strategische Entscheidungen zu treffen. Dies umfasst die Identifikation kritischer Bauteile und die Planung von Lagerbeständen und Ersatzmaßnahmen.
- Flexibilität: Jens betonte, dass Unternehmen flexibel auf Veränderungen reagieren müssen. Dies umfasst die Anpassung von Strategien und Budgets, um auf unvorhergesehene Ereignisse wie Bauteilausfälle oder Marktveränderungen reagieren zu können.
- Digitalisierung und KI-Unterstützung: Tina stellte zwei Use Cases vor, in denen Digitalisierung und KI-Unterstützung helfen können, Obsoleszenzprobleme zu lösen. Sie erklärte, dass KI genutzt werden kann, um aus digitalisierten Datenbeständen die benötigten Informationen zu extrahieren, und dass 3D-Druck oder Zerspanung verwendet werden können, um nicht mehr verfügbare Ersatzteile herzustellen.
- KI zur Informationssuche: Tina erklärte, dass KI genutzt werden kann, um aus digitalisierten Datenbeständen die benötigten Informationen zu extrahieren. Dies kann Technikern helfen, schnell die richtigen Bauteile zu identifizieren und zu beschaffen.
- 3D-Druck und Zerspanung: Tina berichtete, dass 3D-Druck und Zerspanung verwendet werden können, um nicht mehr verfügbare Ersatzteile herzustellen. Dies ermöglicht es, ältere Maschinen und Anlagen weiterhin zu betreiben, auch wenn die Originalteile nicht mehr verfügbar sind.
- Zusammenarbeit mit Dienstleistern: Roland und Horst betonten die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern im Obsoleszenzmanagement. Roland erklärte, dass produzierende Unternehmen Unterstützung benötigen, da das Management von Obsoleszenz nicht ihr Kerngeschäft ist. Horst fügte hinzu, dass im ÖPNV-Bereich die Zulassung von Systemen eine große Herausforderung darstellt.
- Unterstützung durch Dienstleister: Roland erklärte, dass produzierende Unternehmen Unterstützung durch externe Dienstleister benötigen, da das Management von Obsoleszenz nicht ihr Kerngeschäft ist. Externe Dienstleister können helfen, die Transparenz zu erhöhen und Lifecycle-Daten zu überwachen.
- Zulassung im ÖPNV: Horst berichtete, dass im ÖPNV-Bereich die Zulassung von Systemen eine große Herausforderung darstellt. Er erklärte, dass es wichtig ist, bereits bei der Beschaffung von Fahrzeugen das Obsoleszenzmanagement zu berücksichtigen, um langfristige Verfügbarkeit sicherzustellen.
- Erfahrungen und Best Practices: Hans-Christian und Marcel teilten ihre Erfahrungen und Best Practices im Umgang mit Obsoleszenz. Hans-Christian betonte, dass früher strategische Reserven angelegt wurden, um Ersatzteile vorrätig zu haben. Marcel erklärte, dass es wichtig ist, die Datenbestände zu digitalisieren, um Transparenz zu schaffen und rechtzeitig reagieren zu können.
- Strategische Reserven: Hans-Christian erklärte, dass früher strategische Reserven angelegt wurden, um Ersatzteile vorrätig zu haben. Dies half, Ausfälle zu vermeiden und die Produktion aufrechtzuerhalten.
- Digitalisierung der Daten: Marcel betonte die Bedeutung der Digitalisierung von Datenbeständen, um Transparenz zu schaffen und rechtzeitig auf Obsoleszenzprobleme reagieren zu können. Er erklärte, dass digitale Zwillinge und andere Technologien genutzt werden können, um die Verfügbarkeit von Ersatzteilen sicherzustellen.